top of page

Sexy ist das BAföG nicht – arm sein aber schon?!

  • bgs437
  • 28. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 7 Tagen

„Frau Bär, Studis brauchen Miete, kein Marketing“

Helena Schnettler und Constantin Meyer zu Allendorf, Bundessprecher*innen von Campusgrün

Wenn Forschungsministerin Dorothee Bär das BAföG umbenennen will, weil es „nicht sexy“ klinge, zeigt das vor allem eins: wie weit die Bundesregierung von unserer Lebensrealität entfernt ist. Wir Studis kämpfen mit überteuerten WG-Zimmern, prekären Nebenjobs und explodierenden Lebenshaltungskosten. Die Ministerin sollte ihre Energie in eine Reform und nicht in eine Marketingkampagne stecken.


Helena Schnettler, Bundessprecherin von Campusgrün, erklärt:

„Wer glaubt, das Problem am BAföG sei der Name, hat nicht verstanden, was soziale Realität heißt. Es geht nicht um ‚Sexyness‘, sondern darum, dass Studierende von dieser Unterstützung leben können. Das BAföG ist nicht altbacken, es ist ausgehungert – politisch und finanziell.“

Constantin Meyer zu Allendorf, ebenfalls Bundessprecher, ergänzt:

„Das ist Symbolpolitik auf CSU-Niveau. Statt mit PR-Tricks zu spielen, sollte Frau Bär dafür sorgen, dass kein Studi mehr Angst vor der Miete oder dem nächsten Semesterbeitrag haben muss. Wir brauchen endlich ein elternunabhängiges, gerechtes und digital funktionierendes BAföG – keine Namensdebatte.“

Campusgrün fordert die Bundesregierung auf, die Energie in politische Substanz statt Symbolpolitik zu stecken. Besonders die stark gesunkenen Förderzahlen und der hohe Anteil Studierender, die trotz Anspruchs keinen Antrag stellen, zeigen nach Ansicht des Verbandes die „soziale Schieflage“ des Systems.


Hintergrund

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache – im Jahr 2024 sank die Zahl der Geförderten nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz auf rund 612.800 Personen, ein Minus von vier Prozent – die niedrigste Zahl seit 25 Jahren. Gleichzeitig liegt der Höchstsatz nur bei 992 Euro für Studierende außerhalb des Elternhauses. Darüber hinaus verzichten bis zu 70 Prozent der Anspruchsberechtigten darauf, überhaupt einen Antrag zu stellen – oft wegen Fehleinschätzungen oder Bürokratie.


Wir fordern von der Bundesregierung konkret:

  • eine spürbare Erhöhung der Bedarfssätze und der Wohnkostenpauschale, damit Studieren nicht arm bedeutet

  • Elternunabhängige Förderung als Regelfall, damit Herkunft nicht über Erfolg entscheidet

  • Digitale und bundeseinheitliche Verfahren, damit Anträge nicht Monate dauern und Betroffene nicht aufgeben

  • Keine reinen Image-Debatten mehr, sondern echte Struktur-Reformen


Für uns Studis ist klar: Es geht nicht um ‚sexy Begriffe‘, sondern um echte Teilhabe, soziale Gerechtigkeit und ein Recht auf Studium ohne Existenzangst.

 
 
bottom of page