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Merz irrt – Die Generation Z verdient eine zeitgemäße Arbeitswelt

  • bgs437
  • 8. Dez.
  • 2 Min. Lesezeit
Helena Schnettler und Constantin Meyer zu Allendorf, Bundessprecher:innen von Campusgrün.Bitte aktivieren Sie das Anzeigen von Fotos.

Friedrich Merz fällt immer wieder mit irrlichternden Aussagen auf: Der Bundeskanzler glaubt, dass Deutschland seinen Wohlstand mit Vier Tage Woche und Work-Life Balance nicht erhalten kann. Er wirft uns vor, die junge Generation wolle nicht arbeiten. 

Anders als der Bundeskanzler glauben wir aber, dass unser Leben nicht nur in der Arbeit Erfüllung findet. Wir haben heute nicht deshalb Schwierigkeiten, passende Jobs zu finden, weil wir nicht arbeiten wollen.  Es wird immer schwerer, den richtigen Job zu finden, das liegt aber nicht an irgendeinem Unwillen. 


Vielmehr steckt der deutsche Arbeitsmarkt in einem historischen Wandel: “Durch Automatisierung und KI brechen ganze Tätigkeitsbereiche weg. Routinejobs vergehen, neue Tätigkeiten entstehen. Der Arbeitsmarkt verändert sich also grundlegend. Die junge Generation benennt diese Realität klar und selbstbewusst.“ sagt Helena Schnettler, Bundessprecherin von Campusgrün. Auch durch Renteneintritte und wirtschaftliche Unsicherheit durch die Energie- und Lieferkettenkrise führen dazu, dass sich viele Stellen verändern, wegfallen oder völlig neu entstehen. Campusgrün stellt klar: Die Studis, die die Generation Z ausmachen, reagieren auf diese Realität  und ihre Forderungen sind berechtigt.


„Merz irrt. Die GenZ will arbeiten,aber darin auch einen Sinn sehen “, ergänzt Helena Schnettler. Sie betont, dass derzeit viele Unternehmen Positionen nicht einfach 1:1 nachbesetzen, nachdem ältere Beschäftigte in Rente gehen, sondern umstrukturieren „Der Arbeitsmarkt sortiert sich neu. Die Stellen verschwinden nicht, sie verändern sich.“


KI ersetzt zunehmend Routine- und Administrationsaufgaben, gleichzeitig steigt der Bedarf an kreativen, sozialen und technologischen Kompetenzen. KI kann nie kreativer und empathischer als wir sein, das kann uns niemand nehmen.   „Es wäre fahrlässig, junge Menschen in Berufe zu drängen, die in wenigen Jahren durch KI, Automatisierung oder den Ausstieg aus fossilen Energien wegfallen. Nur klimafreundliche, nachhaltige Jobs sind langfristig resilient. Zukunftssichere Arbeit entsteht in erneuerbaren Energien, nachhaltiger Mobilität, Bildung, Pflege, Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft - und genau in solchen nachhaltigen Jobs sehen wir unsere Zukunft!“ sagt  Constantin Meyer zu Allendorf, Bundessprecher von Campusgrün. 


Auch die wirtschaftliche Stagnation der vergangenen Jahre bremst den Arbeitsmarkt. Unternehmen sind vorsichtiger bei Neueinstellungen. Geht eine erfahrene Kollegin in Rente, stellt sich die Frage, wie und ob man die Stelle nachbesetzen kann. Weil hier Unternehmen nur schwer Unerfahrene einüben können, steigen die Anforderungen gerade für vormalige Entry-Level Jobs. Das macht es für Berufseinsteiger:innen doppelt schwer: Constantin Meyer zu Allendorf ergänzt:  „Wir spüren das und wir suchen sichere, nachhaltige und sinnvolle Arbeit. Wer möchte uns denn das verübeln?“

Helena Schnettler und Constantin Meyer zu Allendorf warnen davor, junge Menschen zum Sündenbock zu machen. „Unsere Ausbildung muss uns auf diese neue Arbeitswelt vorbereiten,” erklären sie. “Gerade Klima- und technologiefreundliche Jobs sind diejenigen, die bleiben während fossile Branchen unter enormem Druck stehen.” 


Campusgrün fordert Politik und Wirtschaft auf, den Arbeitsmarkt endlich an die realen Bedingungen anzupassen und sich von  nostalgische Vorstellungen von Arbeit, die mit der heutigen Arbeitswelt wenig zu tun haben zu verabschieden.



Campusgrün fordert:

  • Echte hybride Flexibilität

  • Investitionen in klimafreundliche Branchen und nachhaltige Industriepolitik

  • Bildungsoffensive für digitale, KI-bezogene und grüne Kompetenzen

  • Arbeitsmarktpolitik, die eine sozial-ökologische Transformation als Chance begreift


Hintergrund: 

  • Die Frankfurter Rundschau sammelt alle Aussagen von Friedrich Merz zur Jugend und ihren angeblichen Einstellungen auf dem Arbeitsmarkt. 

  • Die Shell-Studie 2024 korrigiert diese. 

  • Die Agentur für Arbeit beleuchtet die Arbeitsmarktchancen für Akademiker:innen, auch für solche im Berufseinstieg und die wandelnden Anforderungen. 

 
 
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