top of page

Erhöhung D-Ticket: Gefahr für das Solidarmodell

  • bgs437
  • 18. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

ree

Die drohende Erhöhung des Deutschlandtickets auf bis zu 64 Euro pro Monat gefährdet die Erfolgsgeschichte der Mobilitätswende und belastet Studierende sowie Auszubildende massiv. Campusgrün warnt, dass die unsoziale Preispolitik das solidarische Finanzierungsmodell des Deutschlandsemestertickets zum Platzen bringen könnte.


"Mit Beginn des Wintersemesters 25/26 fragen sich viele Studierende, warum der Semesterbeitrag immer weiter steigt", erklären Helena Schnettler und Constantin Meyer zu Allendorf, Sprecher:innen von Campusgrün. „Das Deutschlandticket droht, für viele Studierende schlicht unbezahlbar zu werden. Ein Preis von über 29 Euro im Monat ist für die Mehrheit keine Option mehr – zumal die BAföG-Sätze seit Jahren nicht an die Inflation angepasst werden.“

Wenn die Preise weiter steigen, steht das Solidarmodell vor dem Aus.


Das Deutschlandticket ist mit über 13 Millionen Nutzenden ein großer Erfolg, zu dem die Solidargemeinschaft der Studierenden maßgeblich beigetragen hat. Durch die geplante Preiserhöhung droht dieses System zu zerbrechen. Wenn erste Studierendenverwaltungen sich aufgrund des enormen Preisanstiegs gegen die Weiterführung des Deutschlandsemestertickets entscheiden, droht eine Abwärtsspirale, die zur Rückkehr zu einem Flickenteppich aus lokalen Tarifen führt.


Dabei widerspricht die aktuelle Entwicklung sogar den Vereinbarungen des Koalitionsvertrags: Dort ist festgelegt, dass der Anteil der Nutzerfinanzierung erst ab 2029 schrittweise und sozialverträglich erhöht werden soll. Jetzt erleben wir das Gegenteil – eine sofortige und massive Belastung der Nutzer:innen.


"Wir brauchen eine Deckelung des Deutschlandtickets für Studierende und Azubis", so Schnettler und Meyer zu Allendorf. „Eine Rückkehr zum undurchsichtigen Wirrwarr aus regionalen Tarifen ist keine Option.“


Warum finden Bund und Länder keine Möglichkeiten in ihren Haushalten, die Finanzierung des Deutschlandtickets entsprechend zu erhöhen, anstatt die Kosten auf Nutzer:innen und insb. auf Studierende und Auszubildende abzuwälzen?


Um das Deutschlandticket für die Zukunft zu sichern und für Studierende bezahlbar zu halten, fordert Campusgrün:

- Entkopplung des Deutschlandsemestertickets von den regulären Preiserhöhungen des Deutschlandtickets.

- Anpassung der Bundeszuschüsse, die proportional zur Kostenentwicklung des ÖPNV steigen.

- Eine langfristige Finanzierungsgarantie über 2026 hinaus, die Planungssicherheit für Studierende, Verkehrsbetriebe und die Studierendenwerke schafft.


Das Fortbestehen des Deutschlandtickets als attraktives und bezahlbares Angebot ist eine zentrale Säule für eine gerechte und klimafreundliche Verkehrspolitik. Campusgrün appelliert an die Politik, die erfolgreiche Strategie nicht durch kurzsichtige Sparmaßnahmen zu gefährden.

 
 
bottom of page