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Digitale Hochschulen für alle: Campusgrün fordert umfassende Modernisierung der Universitäten zum Vorlesungsstart

  • bgs437
  • vor 2 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit
Helena Schnettler und Constantin Meyer zu Allendorf (Bundessprecher*innen von Campusgrün)

Zum Beginn der Lehrangebote des Wintersemesters 2025/26 kritisiert Campusgrün gravierende Mängel in der technischen Ausstattung, der Abwehr von Cyberangriffen, der Barrierefreiheit sowie der digitalen Lehrangebote. Gerade jetzt merken Studierende, wo es noch hapert.


„Die Digitalisierung unserer Hochschulen war mal ein Zukunftsthema – mittlerweile ist sie eine überfällige Gegenwartsaufgabe“, erklärt Constantin Meyer zu Allendorf, Bundessprecher von Campusgrün. „Die IT an vielen Universitäten ist zu alt, zu abhängig von Software großer US-Konzerne und dadurch immer häufiger Ziel von Angriffen. Unsere Hochschulen dürfen kein leichtes Ziel für Spione, Saboteure und Kriminelle sein.“


Campusgrün fordert daher eine umfassende Modernisierung der Hochschul-IT auf Basis freier Software. Der Einsatz von Programmen wie Microsoft Exchange, Active Directory und Office habe sich in der Vergangenheit als Einfallstor für Schadsoftware erwiesen. Statt auf geschlossene Systeme zu setzen, muss die öffentliche Hand in offene Standards und freie Software investieren, um langfristig digitale Souveränität zu sichern.


Weiterhin kritisiert Campusgrün die mangelnde Bereitschaft einiger Lehrender, digitale Lehrformate anzubieten. Helena Schnettler, Bundessprecherin von Campusgrün, ergänzt: „Natürlich soll Lehre in Präsenz stattfinden – das ist aber keine Ausrede, um digitale Lehrangebote zu verweigern. Studierende mit Kindern, chronischen Erkrankungen oder anderen Einschränkungen werden dadurch systematisch benachteiligt. Das ist ungerecht. Unsere Zeit wird immer digitaler, die Unis müssen mitziehen.“ Auch für berufstätige oder ehrenamtlich engagierte Studierende sind gut ausgestaltete digitale Lehrangebote kein Luxus, sondern eine zwingende Notwendigkeit.


Zuletzt weist Campusgrün auf die anhaltende Unterfinanzierung der Hochschulen hin: Wer die Mittel streicht, darf sich nicht wundern, wenn in resiliente Infrastruktur, IT-Sicherheit oder Lehrkompetenzen zu wenig investiert wird.


Für die Sicherheit, Nachhaltigkeit und gerechte Zugänglichkeit unserer Hochschulen fordert Campusgrün:

  • Investitionen in stabile und moderne IT-Infrastruktur. Hochschulen benötigen leistungsfähige Server, zuverlässige und sichere Software für Lehre und Verwaltung

  • Lehrende sollen gezielt geschult und unterstützt werden, um digitale Lehrformate nicht nur technisch, sondern auch didaktisch hochwertig umzusetzen.

  • Digital heißt inklusiv. Um Studierenden mit Behinderung, Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen sowie berufstätigen Studierenden eine gerechte Chance zu geben, muss die Lehre weiter digitalisiert werden.

  • Einsatz von belastbarer und resilienter freier Software. Hochschulen sollen auf Open-Source-Lösungen setzen, die Datenschutz garantieren, ökologisch nachhaltig sind und langfristig Unabhängigkeit von teuren Lizenzmodellen und dem Datenschutzverständnis amerikanischer Konzerne sichern.


Digitalisierung darf kein Lippenbekenntnis bleiben. Wir brauchen jetzt konkrete Maßnahmen, damit alle Studierenden von modernen, sicheren und gerechten Lehrangeboten profitieren – und unsere Hochschulen fit für die Zukunft werden.

 
 
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