Deutschlandticket für 2026 gesichert – faire und nachhaltige Mobilität bleibt dennoch auf der Strecke
- bgs437
- 6. Aug.
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Zum aktuellen Kabinettsbeschluss zur Sicherung des Deutschlandtickets erklären Helena Schnettler und Constantin Meyer zu Allendorf, Sprecher:innen von Campusgrün:
„Die Finanzierungszusage für das Deutschlandticket 2026 ist richtig – aber sie greift zu kurz. Studierende zahlen nun 18 % mehr fürs Semesterticket. Das BAföG wird jedoch nicht angepasst. Gleichzeitig sollen jährlich zusätzlich 1,1 Milliarden Euro in die Pendlerpauschale fließen. Das ist sozial ungerecht und klimapolitisch falsch.“
Ein Blick in die Details:
Die Bundesregierung hat die Fortführung des Deutschlandtickets auch für 2026 mit Bundesmitteln von 1,5 Milliarden Euro beschlossen. Campusgrün begrüßt die Fortführung des erfolgreichen Mobilitätsangebots, kritisiert jedoch scharf, dass die steigenden Kosten einseitig auf die Nutzenden abgewälzt werden sollen. Zudem bleibt die Finanzierung sozial unausgewogen.
„Es ist absurd: Wer mit dem SUV zur Arbeit pendelt, bekommt einen Steuerbonus. Wer zur Uni fährt, zahlt drauf. Und wer auf BAföG angewiesen ist, bleibt ganz außen vor. Diese Politik ist weder nachhaltig noch gerecht“, so Schnettler und Meyer zu Allendorf.
Laut Klima-Allianz, die sich auf eine Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage von Bündnis 90/DIE GRÜNEN berufen, verursacht allein die geplante Anhebung der Pendlerpauschale ab 2026 jährlich 1,1 Milliarden Euro an zusätzlichen Kosten für den Bundeshaushalt – für eine Maßnahme, die klimaschädliches Pendeln mit dem Auto subventioniert und überproportional Menschen mit hohen Einkommen zugutekommt.
„Die Finanzierungszusage für 2026 ist ein wichtiger Schritt für nachhaltige Mobilität“, erklären sie weiter. „Während das Deutschlandsemesterticket teuer wird, bleibt das BAföG seit Jahren hinter der Inflationsentwicklung zurück. Die Bundesregierung schiebt die finanziellen Lasten damit auch auf diejenigen ab, die ohnehin am stärksten von der Inflation betroffen sind.“
Aktuelle Zahlen veranschaulichen, dass das Deutschlandticket mit mittlerweile ca. 13,5 Millionen Nutzenden ein Erfolgsmodell ist. Gerade Studierende tragen durch ihre solidarische Finanzierung erheblich zu dieser Erfolgsgeschichte bei. Diese Solidarität darf nicht durch kurzsichtige Finanzierungsmodelle aufs Spiel gesetzt werden.
„Eine faire Finanzierung würde bedeuten, dass die Zuschüsse durch Bundesmittel proportional zu den Tarifen steigen. Stattdessen erleben wir eine Umverteilung von unten nach oben. Ein Ticket über 29 Euro monatlich ist für viele Studierende schlicht nicht finanzierbar und gefährdet das gesamte Solidarmodell der studentischen Selbstverwaltung.“ ergänzen Schnettler und Meyer zu Allendorf abschließend.
Campusgrün fordert daher:
Die Entkopplung des Deutschlandsemestertickets von allen Preiserhöhungen beim Deutschlandticket
Eine Anpassung der Bundeszuschüsse an die reale Kostenentwicklung im ÖPNV
Eine langfristige Finanzierungsgarantie über 2026 hinaus, die Planungssicherheit für Studierende schafft








